Das Allererste, was im Laufe des Jahres draußen im Wald zu finden ist, ist wohl Bärlauch. Im März und April zieht es uns in unsere Ferienbude im Sauerland, wo es so viel Bärlauch gibt, soweit das Auge reicht. Wir haben dort sogar direkt welchen im Garten zum Ernten. In diesem Beitrag habe ich meine Lieblings-Bärlauchrezepte zusammengefasst. Aus Bärlauch kann man einfach so viele leckere Dinge zaubern. Der Klassiker ist das Bärlauchpesto, das ich auch in unserem Pestobuch “Mit Pesto durch das Jahr” verewigt habe. Aber auch als Bärlauchbutter oder in einer Grillmarinade für Nackensteaks passt er hervorragend.
Letzte Aktualisierung am 13.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Erkennungsmerkmale des Bärlauchs
Er ist an seinen charakteristischen, langen, grünen Blättern zu erkennen, die eine ovale Form haben und oft in Gruppen wachsen. Im Frühling erscheinen seine schönen, weißen Blüten, die einen zarten Duft verbreiten. Ein wichtiger Hinweis zur Unterscheidung: er hat einen starken Knoblauchgeruch, während das ähnlich aussehende Maiglöckchen duftneutral ist und giftig ist. Achte also darauf, Bärlauch nur dann zu sammeln, wenn du dir sicher bist, dass es sich um die richtige Pflanze handelt!
Wie macht man Bärlauch haltbar?
Um ihn haltbar zu machen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Du kannst ihn einfach klein hacken, in eine Eiswürfelform geben, diese mit Wasser auffüllen und den ihn so portionsweise einfrieren. Immer wenn du eine kleine Menge benötigst, kannst du dir einen oder mehrere Eiswürfel aus der Truhe holen und den Bärlauch auftauen lassen.
Du kannst ihn aber auch als Bärlauchbutter verarbeiten und diese dann einfrieren. Wenn du dann später im Jahr Bärlauchbutter als Beilagen zum Grillen oder zu Brot haben möchtest, kannst du die benötigte Menge an Bärlauchbutter auftauen.
Weiter kannst du den Bärlauch auch zu Bärlauchöl verarbeiten und damit zum Beispiel deinen Salat würzen. So hast du zwar keinen frischen Bärlauch, aber das Aroma immer verfügbar.
Wann kann man Bärlauch ernten?
Bärlauch ist ab März bis in den Mai draußen in der Natur zu finden. Zunächst sieht man die kleinen Blätter, dann steht er als große Pflanze, meist als ganze Felder, an Wegesrändern im Wald. Meist in der Nähe von Wasserquellen.
Wenn der Bärlauch blüht, sollte man ihn nicht mehr ernten. Dann ist die Bärlauch-Saison vorbei.
Wichtig ist, dass man ihn nicht mit Maiglöckchen verwechselt. Diese sind giftig. Also informiere dich ganz genau darüber, wie du Bärlauch zielsicher erkennst.
Rezepte mit Bärlauch: Von Pesto bis Butter
Eine der einfachsten und schmackhaftesten Möglichkeiten, Bärlauch in der Küche zu verwenden, ist die Zubereitung von Bärlauchpesto. Das Rezept ist einfach: Frische Bärlauchblätter werden zusammen mit Nüssen, Parmesan, Olivenöl und einer Prise Salz im Mixer püriert, bis eine cremige Paste entsteht. Dieses Pesto eignet sich hervorragend als Sauce für Pasta, als Aufstrich auf Brot oder als Dip für Gemüse.
In unserem Pestobuch „Mit Pesto durch das Jahr“ findest du noch viele weitere Variationen, die den Frühling in deiner Küche lebendig werden lassen.
Neben Pesto ist Bärlauchbutter ein weiteres beliebtes Rezept, das in wenigen Minuten zubereitet ist. Hierbei wird weiche Butter mit fein gehacktem Bärlauch vermischt und nach Belieben mit Gewürzen verfeinert. Diese aromatische Butter eignet sich ideal zum Verfeinern von gegrilltem Gemüse oder Fleisch und verleiht jedem Gericht eine besondere Note. Auch als Bärlauchgrillmarinade für Nackensteaks bringt das Kraut den typischen, herzhaften Geschmack, der jeden Grillabend zu etwas Besonderem macht.
Bärlauchpesto
Kochutensilien
Zutaten
- 60 g Pinienkerne
- 100 g Bärlauch 1 Bund
- 120 ml Rapsöl
- 60 g Parmesan
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Zunächst die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl und bei mittlerer Hitze anrösten, bis sie eine leichte Bräunung bekommen und man die Röstung riecht.
- Dann aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.
- Den Bärlauch grob vorschneiden und ihn mit dem Öl in den Mixer geben. Zu einem feinen Püree mixen.
- Den Parmesan mit der groben Seite einer Standreibe zerkleinern und ihn mit den Pinienkernen in den Mixer geben. Noch einmal kurz durchmixen, so bleibt die Struktur des Pestos etwas gröber und schön knackig.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Pesto auf Nudeln oder zu Fleisch servieren.
Bärlauch Nackensteaks mit schnellem Kartoffelsalat
Kochutensilien
Zutaten
Für den Kartoffelsalat:
- 500 g Kartoffeln
- 4 Gewürzgurken
- 1 Zwiebel
- 4 EL Gurkenwasser
- 2 TL Senf
- 4 EL Joghurt
- 4 EL Mayonnaise
- 3 Stiele Dill
Anleitungen
- Zunächst die Marinade herstellen. Dafür Öl, Bärlauch und etwa einen halben Teelöffel Salz in einen Mixer geben und etwa 1 Minute gut durchmixen.
- Dann die Schale der halben Zitrone mit einem Zestenreißer entfernen. Alternativ kann man die Zitrone auch schälen und die Schale mit einem Messer in feine Streifen schneiden. Mit in die Marinade geben und mit etwas Pfeffer abschmecken.
- Die Marinade über die Nackensteaks gießen und diese gut durchmischen, sodass sie komplett mit Marinade umhüllt sind. Mindestens 2 Stunden marinieren.
- Für den Kartoffelsalat die Kartoffeln zunächst mit Schale in leicht gesalzenem Wasser gar kochen. Anschließend abkühlen lassen. Wenn sie abgekühlt sind schälen, würfeln und in eine Schüssel geben. Die Gewürzgurken und die Zwiebel fein würfeln und hinzugeben.
- Aus dem Gurkenwasser, Senf, Joghurt und Mayonnaise eine Soße anrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dann über die Kartoffeln geben und alles gut durchrühren.
- Die Blätter des Dills vom Stiel zupfen und feine hacken und mit unter den Kartoffelsalat rühren.
- Nun den Grill anheizen. Die Steaks aus der Marinade nehmen und die Zitronenschale vom Fleisch entfernen. Die restliche Marinade kann am Fleisch bleiben.
- Die Steaks nun von jeder Seite ca. 3 Minuten grillen bis sie knusprig-braun sind. Dann auf 4 Teller verteilen und den Kartoffelsalat dazu reichen.Guten Appetit.
Bärlauch: Das aromatische Frühlingskraut
Bärlauch (Allium ursinum) ist ein wahres Geschenk der Natur, das im Frühling in Wäldern und Auen wächst. Das Kraut, das oft auch als „Waldknoblauch“ bezeichnet wird, ist nicht nur wegen seines intensiven Aromas beliebt, sondern auch für seine zahlreichen gesundheitlichen Vorteile. Die Blätter sind reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C, und enthalten viele Mineralstoffe sowie Antioxidantien. Diese Nährstoffe machen ihn zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung. Zudem hat er eine positive Wirkung auf die Verdauung und kann dabei helfen, den Blutdruck zu regulieren.
In der Küche überzeugt er durch seine Vielseitigkeit. Ob in Pesto, Suppen, Aufstrichen oder als Würze für Fleischgerichte – die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Vor allem in Kombination mit frischen Zutaten aus der Region zeigt er sein volles Aroma. Wenn du ihn frisch ernten kannst, ist es empfehlenswert, ihn zügig zu verarbeiten, da er schnell an Geschmack verliert.
Tipps zur Ernte und Lagerung von Bärlauch
Wenn du Bärlauch selbst ernten möchtest, ist es wichtig, einige grundlegende Tipps zu beachten. Achte darauf, nur die Blätter zu pflücken und die Wurzel nicht zu beschädigen, damit die Pflanze im nächsten Jahr wieder wachsen kann. Ein guter Zeitpunkt für die Ernte ist der frühe Morgen, wenn der Tau noch auf den Blättern liegt, da die Aromen dann besonders intensiv sind.
Solltest du mehr ernten, als du sofort verarbeiten kannst, gibt es einige Methoden zur Lagerung. Die Blätter lassen sich hervorragend einfrieren – einfach gewaschen und gut getrocknet in einem Gefrierbeutel aufbewahren. Alternativ kannst du Bärlauch auch trocknen, wobei jedoch ein Teil des Aromas verloren geht. Eine beliebte Methode zur Konservierung ist die Herstellung von Bärlauchöl, bei dem frische Blätter in hochwertigem Olivenöl eingelegt werden. So hast du immer einen kleinen Vorrat an Bärlauch bereit, um deine Gerichte ganzjährig zu verfeinern.