Wenn ich ehrlich bin, liebe ich an der deutschen Küche diese bodenständigen Beilagen, die man fast vergessen hat, bis man sie wieder probiert – und sich dann fragt, warum man sie nicht öfter macht. Serviettenknödel sind für mich genau so ein Fall. Eine Mischung aus Einfachheit, Tradition und Geschmack. Außen leicht fest, innen locker, mit dem typischen Duft nach Butter, Petersilie und Muskat. Und das Beste: Man braucht kaum Zutaten. Zwei alte Brötchen, Milch, etwas Petersilie – mehr ist es nicht.
Ich erinnere mich noch, wie ich das erste Mal Serviettenknödel selbst gemacht habe. Ich dachte, das wird sicher kompliziert – ein Knödel im Tuch, das klingt nach Oma-Rezept mit Geheimtrick. Tatsächlich ist es aber total unkompliziert. Wichtig ist nur, dass du die Masse nicht zu fest wickelst, damit sich der Knödel beim Garen schön entfalten kann. Das Ergebnis ist dann eine Beilage, die zu fast allem passt – ob klassischer Braten, Gulasch oder Pilzragout. Hier bekommst du mein erprobtes Serviettenknödel Rezept inklusive Tipps zur perfekten Konsistenz, Ideen für Beilagen und Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was Serviettenknödel so besonders macht
Serviettenknödel sind die elegante Variante des klassischen Semmelknödels. Statt kleine Kugeln zu formen, wird die Knödelmasse in einem feuchten Küchentuch (oder hitzebeständiger Folie) zu einer Rolle gewickelt und dann im heißen Wasser gegart. Dadurch bleibt die Masse wunderbar locker und bekommt eine gleichmäßige Struktur – ideal zum Schneiden.
Diese Art der Zubereitung stammt ursprünglich aus Bayern und Österreich, wo Serviettenknödel als echte Festtagsbeilage gelten. Der Name kommt übrigens daher, dass sie früher in Stoffservietten gegart wurden. Heute nutzt man meist ein Trockentuch oder Frischhaltefolie. Geschmacklich sind sie mild, buttrig und leicht würzig – eine perfekte Grundlage, um kräftige Soßen aufzunehmen. Wenn du sie einmal selbst gemacht hast, wirst du merken: Sie schmecken deutlich besser als jede Fertigvariante. Und das Beste – sie lassen sich super vorbereiten und am nächsten Tag noch einmal aufbraten.

Serviettenknödel richtig kochen – die perfekte Konsistenz finden
Die Frage, die sich viele stellen: Wie lange müssen Serviettenknödel kochen?
Die Antwort hängt ein bisschen von der Größe ab, aber als Faustregel gilt: 25 bis 30 Minuten in leicht siedendem Wasser. Wichtig ist, dass das Wasser nicht sprudelnd kocht, sonst könnte der Knödel reißen.
Vor dem Kochen solltest du die Knödelmasse locker in das feuchte Tuch wickeln und die Enden abbinden, ähnlich wie bei einem Bonbon. Dadurch bleibt die Form stabil, aber die Masse kann sich trotzdem ausdehnen. Nach dem Garen lässt du den Knödel ein paar Minuten ruhen, bevor du ihn auswickelst und in Scheiben schneidest.
Wenn du den Knödel etwas fester magst, kannst du ihn nach dem Kochen kurz abkühlen lassen – so zieht er noch nach. Ich schneide ihn gern in fingerdicke Scheiben, brate sie in Butter an und serviere sie mit einem Spiegelei – das ist echtes Wohlfühlessen.
👉 Tipp: Wenn du Serviettenknödel einfrieren möchtest, kannst du sie nach dem Kochen abkühlen lassen, in Scheiben schneiden und portionsweise einfrieren. Zum Aufwärmen einfach in der Pfanne oder im Dampf garen.

Die besten Beilagen zu Serviettenknödeln
Serviettenknödel sind wahre Allrounder. Sie passen zu deftigen Fleischgerichten wie Rinderbraten, Schweinefilet, Wildragout oder Gulasch genauso wie zu vegetarischen Soßen. Besonders gut harmonieren sie mit allem, was eine kräftige, sämige Soße hat – denn genau dafür sind sie gemacht.
Ich liebe sie zu einem klassischen Rindergulasch oder zu einem Wildragout mit Rotwein. Aber auch zu Rahmchampignons, Pilzragout oder einer cremigen Kräutersoße machen sie richtig was her. Wer es modern mag, kann sie sogar zu einem Pilzrisotto oder geschmorten Auberginen servieren – das klingt ungewöhnlich, funktioniert aber hervorragend.
Und wenn am nächsten Tag noch etwas übrig ist: In Scheiben schneiden, in Butter goldbraun anbraten und mit Spiegelei servieren. Ein Gericht, das ganz ohne Fleisch glücklich macht.
Typische Fehler beim Serviettenknödel – und wie du sie vermeidest
Ein paar Dinge sollte man beim Zubereiten von Serviettenknödeln beachten, um das perfekte Ergebnis zu bekommen:
- Nicht zu viel Milch verwenden: Die Masse sollte feucht, aber nicht matschig sein. Sonst zerfällt der Knödel beim Kochen.
- Das Tuch nur leicht feucht machen: Ein zu nasses Tuch kann Wasser in den Knödel ziehen.
- Locker wickeln: Wenn du die Rolle zu straff bindest, kann sie aufplatzen.
- Sanft garen: Das Wasser darf nur leicht sieden.
- Nach dem Kochen ruhen lassen: So stabilisiert sich die Struktur.
Außerdem lohnt es sich, altbackene Brötchen zu verwenden – sie nehmen die Milch besser auf als frisches Weißbrot. Wenn du magst, kannst du auch etwas Speck, Röstzwiebeln oder Käse in die Masse geben. Damit werden die Knödel herzhafter und passen perfekt zu Wintergerichten.
Serviettenknödel sind eine einfache, klassische und unglaublich vielseitige Beilage, die in keiner Küche fehlen sollte. Ob als Beilage zu Braten oder vegetarisch mit Pilzsoße – sie bringen diese gemütliche, hausgemachte Note auf den Teller, die man sonst nur von früher kennt. Wenn du Lust auf echte Hausmannskost hast, probier dieses Rezept unbedingt aus.
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Serviettenknödel Rezept – klassisch, einfach & perfekt als Beilage
Kochutensilien
- 1 Trockentuch
Zutaten
- 2 Brötchen am besten vom Vortag
- 100 ml warme Milch
- 1 kleine Zwiebel
- 1/2 Bund frische Petersilie
- 1 EL Butter
- 1 Ei
- Salz
- Pfeffer
- 1 Messerspitze Muskatnuss
Zubereitung
- Die trockenen Brötchen zunächst grob in etwa 1 x 1 cm große Stücke schneiden, wobei die Größe nicht allzu genau genommen werden muss – größere Stücke sorgen später für mehr Biss.2 Brötchen

- Anschließend die Brötchenstücke in eine große Schüssel geben. Die Milch eine Minute in der Mikrowelle erhitzen, dann über die Brötchen gießen und etwa eine halbe Stunde einweichen lassen.100 ml warme Milch

- In der Zwischenzeit die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden und die Petersilie hacken.1 kleine Zwiebel, 1/2 Bund frische Petersilie
- In einer Pfanne die Butter erhitzen und die Zwiebeln darin kurz anbraten, bis sie glasig sind, dann direkt zur Brötchen-Milch-Masse geben.1 EL Butter

- Nach der Einweichzeit die Petersilie und das Ei zur Masse hinzufügen und mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss würzen. Alles gründlich mit den Händen durchmischen und nochmals 20 Minuten ziehen lassen.1 Ei, Salz, Pfeffer, 1 Messerspitze Muskatnuss
- Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Ein Trockentuch gut anfeuchten, flach auf die Arbeitsplatte legen und die Knödelmasse länglich darauf ausbreiten. Mit dem Tuch eine relativ feste Rolle formen, jedoch nicht zu straff, da sich der Knödel beim Kochen ausdehnt. Die Masse an den Enden leicht zusammendrücken, das Tuch wie ein Bonbon zusammenrollen und an den Enden mit einer Schnur abbinden. Alternativ kann die Rolle auch einfach so in den Topf geklemmt werden.

- Den Serviettenknödel etwa 25 Minuten kochen, dann aus dem Tuch nehmen und in Scheiben schneiden. Übrige Knödelscheiben lassen sich am Folgetag hervorragend anbraten und ergeben zusammen mit einem Spiegelei ein leckeres Mittagessen.

Wie macht man Serviettenknödel? Schritt-für-Schritt zum Knödelgenuss
Serviettenknödel gelingen einfach, wenn einige grundlegende Schritte beachtet werden. Die Basis für das Knödel Rezept bildet altbackenes Brot, das in kleine Stücke geschnitten und mit heißer Milch eingeweicht wird. Durch das Einweichen erhält die Masse ihre weiche Konsistenz. Zwiebeln und Petersilie verleihen dem Knödel zusätzlichen Geschmack. Nach dem Einweichen wird die Masse in ein feuchtes Tuch gewickelt und zu einer Rolle geformt. Dieser Schritt ist entscheidend, da die Masse im Wasser garen muss, ohne ihre Form zu verlieren. Nach dem Kochen kann der Serviettenknödel sofort in Scheiben geschnitten und serviert werden.

Serviettenknödel – was dazu passt und wie man ihn richtig serviert
Serviettenknödel sind eine vielseitige Beilage, die vor allem in der Winterküche glänzt. Besonders gut passt dieser Knödelklassiker zu deftigen Gerichten wie Schweinebraten, Gulasch und Wildgerichten. Auch zu vegetarischen Soßen, wie einer Pilzrahmsoße, ist er ideal. Die Serviettenknödel nehmen Soßen gut auf und machen jedes Gericht noch herzhafter. Neben warmen Gerichten schmecken Serviettenknödel auch am Folgetag angebraten und mit einem Spiegelei serviert. Diese Vielseitigkeit macht den Knödel zur perfekten Beilage für jede Jahreszeit und zu einer tollen Resteverwertung.

