Dieser Tag wurde gesponsert von der Feinbrennerei Sasse und der Hafenkäserei Münster und deswegen WERBUNG!
Am 14. und 15. Juli.2017 hatte ich das Glück von der Feinbrennerei Sasse und der Hafenkäserei Münster zu den „Spirits&Cheese-Days“ eingeladen zu werden, um die Produktion der regionalen Spezialitäten zu sehen und natürlich auch zu testen. Hier ist der Bericht zu meinem Tag bei Sasse.
Für mich war es etwas ganz Besonderes, als ich gefragt wurde, ob ich an den Tagen teilnehmen möchte. Vor allem von der Feinbrennerei Sasse war ich schon länger ein richtiger Fan. Weihnachten 2016 hatte fast meine ganze Familie Sasse Produkte erhalten und nun dorthin zu fahren und hinter die Kulissen gucken zu dürfen, war unglaublich spannend.
Am Treffpunkt im Bahnhof in Münster lernte ich die anderen Blogger kennen. Mit dabei waren Tine von Pottlecker, Ilona von nofastfoodtoday, Tobi von Der Kuchenbäcker, Annemarie von kleines Fräulein Cupcake, Jana und Lars von tellerabgeleckt, Rebecca von Fraeuleinchen und einen Tag auch Juli von Naschen mit der Erdbeerqueen. Eine tolle Runde.
Als erstes Highlight wurden wir von jemandem begrüßt, der wirklich Sasse mit Nachnamen heißt: Rüdiger Sasse, der in 15. Generation das Unternehmen führt.
Er persönlich fuhr mich und Annemarie dann auch aus Münster heraus, über die höchste Erhöhung des schönen Münsterlandes, den Schöppinger Berg mit 154 Metern, direkt zur Brennerei.
Ankunft in der Feinbrennerei Sasse
Dort wurden wir freundlich vom Brennermeister mit einem leckeren Münsterländer Aperitif empfangen.
Zunächst gab uns Rüdiger Sasse eine ausführliche Einführung in die Geschichte der Brennerei Sasse, die 1707 erstmal urkundlich erwähnt ist. So erzählte er, dass der Betrieb 1985 schließen musste, weil der Zukauf von Industriealkohol erlaubt wurde und den Preis von Spirituosen sehr beeinflusste. Erst nach 10 Jahren und der Entwicklung des Lagerkorns eröffnete die Feinbrennerei wieder ihre Tore und das Unternehmen startete erneut durch.
Anschließend an den Geschichtskurs gab es einen kleinen Imbiss – Wurstgerichte von der Wurstmacherei aus Münster.
Dann begann die Führung durch die Brennerei. Startpunkt war natürlich die Mühle. Hier wird das Getreide gemahlen, das Bio-Qualität hat und aus dem Münsterland kommt. Das ist der Anspruch, den die Brauerei hat. Dem gemahlene Getreide wird Quellwasser zugegeben und das Ganze wird erhitzt. So entsteht die Vormaische. Nachdem das Malz zugegeben wurde, muss die Maische 3 Tage ziehen. Dabei entsteht Zucker, deswegen heißt die Maische auch „süße Maische“. Dieser wird dann Hefe hinzugegeben, die den Alkohol und die Kohlensäure produziert. Es entsteht die „saure Maische“. Ich habe alle Stufen probiert und die Namen trügen nicht.
Nun muss der Alkohol konzentriert und die Nebenprodukte herausgetrennt werden. Dazu wird die „sauer Maische“ zunächst zwei mal gebrannt. Unter anderem werden dabei sogenannte „Fuselöle“ herausgenommen, die in Verdacht stehen, für die Kopfschmerzen nach dem „Saufen“ zu sein. Das unterscheidet Sasse unter anderem von dem anderem „Fusel“.
Das Kornlager
Wenn der Korn final destilliert ist, kommt er in die verschiedenen Holzfässer, um zu reifen und seinen persönlichen Geschmack anzunehmen. Die Feinbrennerei kauft dafür verschiedene Fässer an, wie zum Beispiel alte Bordeaux-Fässer, Cherry-Fässer oder auch „American Oak-Fässer“, die z.B. dem Cigar Special hauptsächlich seinen Geschmack verleihen.
Da die Lagerkapazitäten in der Brennerei ausgeschöpft sind, (hier liegen die Fässer echt in jedem Raum und bis unter das 12 Meter hohe Dach) wurde auf dem Gelände der Brennerei ein neues Fasslager gebaut. Es wurde so konzipiert, dass die Witterung Einfluss auf die Fässer hat, da sich so der Geschmack intensiver und vielfältiger entwickelt. Die Fässer ziehen sich bei Kälte zusammen und die Flüssigkeit dringt etwas tiefer in das Holz und zieht die Aromen mit heraus. Bei Wärme dehnen sich die Fässer wieder aus und die Aromen ziehen in den Korn und verleihen ihm den individuellen Geschmack.
Den eigenen Lagerkorn mischen
Um zu verstehen, wie wichtig die verschiedenen Fassarten für den Geschmack sind, wurde überall kleine Proben gezogen. Diese nahmen wir mit in den Schauraum, um dort Farbe, Geruch und Geschmack zu vergleichen. Dort waren nun verschiedene Gläser und Tabellen ausgelegt, sodass ich mich an meine Zeit im Chemie-LK zurückversetzt fühlte. Rüdiger Sasse sagte uns die Fassart und die Lagerzeit und wir definierten die verschiedenen Proben in der Tabelle. Es lief darauf hinaus, dass wir uns unseren eigenen Lagerkorn zusammenmischen durften. Wir entschieden anhand der Proben, welche Geruchs- und Geschmacksrichtungen uns persönlich am besten gefielen und starteten dann mit dem Finishing unseres eigenen Cuvee. Meine Favoriten waren American Oak und Bordeaux. Der Cigar Special und der Bordeaux Finish dienten als Vorlage für mich. Stolz durften wir die Flaschen bekleben und einpacken.
Moonshiner in der Waldhütte
Die zweite Station an diesem Tag war die Waldhütte von Rüdiger Sasses Vater direkt am Schöppinger Berg zwischen Windrädern und Kornfeldern. Dort wurde schon ein Brennkessel vorbereitet, um einen sogenannten „Moonshiner“ zu brennen. Der Name kommt von der nächtlichen Schwarzbrennerei während der Prohibition in Amerika. Da wir uns außerhalb der Brennerei befanden brannten wir quasi auch „schwarz“ 😉 Naja, nicht so ganz, für dieses Event hatte die Brennerei eine Sondergenehmigung eingeholt.
Weiter war der Kornambassador Björn vor Ort und brachte uns den Lagerkorn als Grundlage für leckere Cocktails näher. Als Begrüßungsgetränk gab es den „Schöppinger Mule“. Dieser Drink hat es mir so angetan, dass ich zuhause erstmal 10 Liter Spicy Ginger bestellt habe 😉 Er wird wie ein Moscow Mule gemacht, nur das kein Wodka, sondern eben Lagerkorn genutzt wird. Serviert wurde er aus einer Emaille-Tasse mit viel Eis.
Als nächstes machte Björn eine „Rapid Infusion“. Um den Korn mit Erdbeergeschmack zu verfeinern, muss man ihn normalerweise 1 Woche in das Obst einlegen. So viel Zeit hatten wir nicht, also kamen die beiden Zutaten und etwas Basilikum in einen Gastronomie Sahnesiphon und 2 Patronen Lachgas dazu. Unter dem Druck wurde quasi die eine Woche simuliert und der Drink war soweit fertig. Sehr kreativ und lecker.
Draußen war dann auch der „Moonshiner“ fertig gebrannt. Auch von diesem bekamen wir alle eine Flasche mit.
Das Restaurant Lilies
Die letzte Station dieses Tages war der Besuch des Restaurants „Lilies“ in Münster. Dort wurden uns 4 Gänge und dazu weitere Kreationen mit Sasse Lagerkorn serviert. Nach 12 Stunden war der Tag für mich dann um 23.30 Uhr beendet. So verpasste ich leider am Ende noch die Käseplatte, die die Überleitung für den nächsten Tag in der Hafenkäserei darstellte.
Was ein aufregender Tag! Ich durfte sehen, wie eins meiner Lieblingsprodukte hergestellt wurde und habe so meine Wertschätzung für den Lagerkorn noch gesteigert. Weiter habe ich viele nette Leute kennengelernt, sowohl die anderen Blogger als auch die Mitarbeiter und den Chef von Sasse. Und zu guter Letzt habe ich auch meinen neuen Lieblingscocktail gefunden, den ich mir leider immer zuhause machen muss, und wohl nie irgendwo außerhalb bekomme.
Aber das macht ihn auch so besonders – Prost!